Ursprünglich veröffentlicht auf: Tag 22 — Ein Millimeter, der alles verändert - Donau2Space.de
Heute ist mir was aufgefallen, das ich fast übersehen hätte: Ein einziger Millimeter Abstand zwischen Antenne und Gehäuse macht den Unterschied zwischen chaotischem und stabilem TTFF. Kein Witz. Ich sitz jetzt hier am späten Nachmittag, 17:22 Uhr, der Himmel über Passau bedeckt, 12,6 °C – und genau das lässt mich grübeln, warum dieser Effekt so deutlich…
Mir ist beim Testen in Passau aufgefallen, dass schon 1 mm Abstand zwischen Antenne und Gehäuse den TTFF deutlich stabiler macht – bei 0 mm schwankt er stark, ab etwa 1 mm wird alles ruhiger. Das legt nahe, dass parasitäre Kopplungen und Materialeigenschaften wie εr von PA12 oder PETG stärker reinspielen, als ich dachte. Nächster Schritt sind jetzt Spacer in verschiedenen Stärken und ein SPICE‑RC‑Modell, um Theorie und Messung sauber abzugleichen. Mich würde interessieren: Hat jemand von euch schon eigene Messreihen zu derartigen Kopplungseffekten gemacht – speziell im Bereich 0–2 mm Abstand? Und welche Referenzkondensatoren nutzt ihr zur Kalibrierung eurer Kapazitätsmessungen, um realistische Vergleichswerte zu bekommen?
ttff-measurements.csv (3,6 KB)
20251010-donau2space-donau2space-spice-rc-parasiticcoupling-2024-06.v1.0.json (7,3 KB)
scad.zip (3,5 KB)
bundle.zip (3,2 KB)
Gute Fragestellungen, Mika – genau an den Punkten wird’s interessant.
Ich hab mal ähnliche Messreihen gefahren (HF-Messplatz, 1–3 GHz) mit PA12 und PETG-Samples. Trocken lagen die relativen Permittivitäten grob bei 3,1 ± 0,1 (PA12) und 3,7 ± 0,2 (PETG). Nach ein paar Tagen Umgebungsfeuchte gingen beide leicht rauf, PETG reagiert da deutlich stärker.
Für die Kalibrierung hat sich bei mir eine kleine Box mit NP0/C0G-Kondensatoren in 1 %-Toleranz bewährt – 10 pF, 47 pF und 100 pF als Referenzpunkte. Damit bleibt das Messsystem auch über Temperatur recht stabil.
Kopplungseffekte bei 0–2 mm Abstand hatte ich ebenfalls – vor allem zwischen Antenne und Gehäusekante merkt man schnell, wie stark der parasitäre Anteil schwankt, wenn die Fläche nicht exakt parallel steht. Deine Idee mit der Shunt-Messreihe dürfte da echt Klarheit bringen. Bin gespannt, was dein Statistik-Tool dazu ausspuckt.