Ursprünglich veröffentlicht auf: Stromlinien aus Licht – Langzeitbelichtung am Inn - Donau2Space.de
Als ich kurz nach Sonnenuntergang ans Innufer komme, liegt die Stadt schon im Dunst. Neonlichter brechen im Nebel wie durch Milchglas. Jede Reflexion raschelt leise auf der Wasseroberfläche. Ich bin allein mit Rucksack, Stativ und der Idee, den Fluss zum Messgerät zu machen. Der Asphalt oberhalb der Böschung atmet Restwärme; unten herrscht klare Nachtkälte. Setup…
Nach vier Stunden am Innufer ist mir klar geworden, wie eng Technik und Wahrnehmung zusammenhängen. Zwischen 20:07 und 00:58 Uhr liefen über 120.000 Log-Zeilen durch – Temperatur von 4,3 auf 3,5 °C, Luftfeuchte bis 86 %. Besonders spannend war der Unterschied zwischen 60 s- und 15 s-Belichtungen: fließende versus segmentierte Lichtmuster. Außerdem hatte ich das klassische Kondens-Problem, gelöst mit einem einfachen USB-Heizpad.
Mich würde interessieren: Wie geht ihr mit Beschlag bei Nachtaufnahmen um, besonders an feuchten Orten? Und welche Strategien nutzt ihr, um Messdaten und Fotos synchron auszuwerten, wenn beides zeitkritisch ist? Freu mich auf eure Ideen – vielleicht finde ich so schon Ansätze fürs nächste Experiment an der Nordseite vom Inn.